Informationen von unserer Umwelt werden über unsere Sinne aufgenommen und von unserem Gehirn meist unbewusst und unreflektiert verarbeitet und gespeichert. Welche Signale aus der Außenwelt wie interpretiert werden, ist immer subjektiv und hängt unter anderem von unserer frühkindlichen Prägung, unseren Erfahrungen, unseren Erwartungen und kulturellem Umfeld ab. Das Gehirn spiegelt also nicht äußere Realität, es ist ein „Modellierapparat“ und konstruiert Realitäten, an denen wir unser Handeln ausrichten.
Wie also nehmen wir unsere Mitmenschen wahr? Wie sehr bleibt diese Wahrnehmung dem Fragmentarischen verhaftet?

„Jeder Einzelne muß ja in seiner Eigentümlichkeit betrachtet werden, und man hat neben seinem Naturell auch noch seine frühern Umgebungen, seine Bildungsgelegenheiten und die Stufen, auf denen er gegenwärtig steht, in Anschlag zu bringen.“ (Johann Wolfgang von Goethe)